Der Ausbau des Herrenberger Stiftskirchenturms zu einem Glockenmuseum, also die praktische Umsetzung der Idee des Herrenberger Dekans Dieter Eisenhardt, ist im Wesentlichen der Bauhütte zu verdanken.
Ein funktionales Glockenmuseum ist auch ein technisches Museum. Seine Einrichtung erfordert also technischen Sachverstand. Wie ist die Statik des Turms und des Gebälks zu beurteilen? Wie kann eine tonnenschwere Glocke in den Turm gehoben werden? Wie muss ein Glockenstuhl konstruiert sein, der starke Fliehkräfte aushalten kann? Wie muss die Glocke an ihrem Joch aufgehängt sein, damit ein idealer Klang entsteht? Wie muss der Klöppel beschaffen sein? Wie muss der Läutemotor eingestellt werden? Wie muss eine Glocke gewartet werden? Wie ist der Schaltschrank einzurichten, von dem aus Uhrenschlag und Geläut elektronisch gesteuert werden? Welche Beleuchtung brauchen die beweglichen Museumsobjekte? Alle diese Probleme müssen von Spezialisten gelöst werden. Zum Auf- und Ausbau des Glockenmuseums mussten also zunächst entsprechende Fachleute hinzugezogen werden.
Aber von außen zugezogene Fachleute allein hätten das Projekt Glockenmuseum nicht gelingen lassen können. Ausbau und Ausgestaltung des Turms, Aufstellung und Wartung historischer Glocken erfordern ständige Planung und Pflege durch ein engagiertes Team vor Ort. Wenn im Mittelalter große Kirchenbauten projektiert waren, bildete sich eine so genannte „Bauhütte“, eine Gruppe von verschiedenen Handwerkern und Bauleuten siedelte sich bei der Kirche an und arbeitete über Jahrzehnte an einem solchen Projekt. Eine professionelle Bauhütte wie die am Kölner Dom konnte sich Herrenberg natürlich nicht leisten. Aber es fanden sich sehr geschickte und engagierte Fachleute, die bereit waren, in ihrer Freizeit als ehrenamtliche Mitarbeiter für die Kirche zu arbeiten. Sie gründeten im Jahr 1993 die Bauhütte Stiftskirche Herrenberg als Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde. Im Untergeschoss des Dekanats und im Turm der Stiftskirche richtete sich die Bauhütte professionelle Werkstätten ein. In allen bau- und glockentechnischen Fragen sammelte sich dort ein erheblicher Sachverstand an, der der Herrenberger Stiftskirche als Ganzem und dem Glockenmuseum im Besonderen vielseitige Dienste leistete.
Einbringen einer Glocke
Bauhütte im Mittelalter
Turmhähne
Die Mitglieder der Bauhütte lernten – vor allem wenn sie selbst in irgendeiner Weise technisch vorgebildet waren – schnell dazu. Sie wurden Spezialisten für das Glockenwesen. Viele anspruchsvolle Arbeiten kann die Bauhütte heute alleine ausführen. Ohne die Bauhütte wäre das aufwändige Projekt Glockenmuseum technisch und finanziell überhaupt nicht machbar gewesen.
Die Bauhütte leistete dem Projekt Glockenmuseum noch eine zweite bedeutende finanzielle Hilfe: Als das Zwiebeldach der Herrenberger Stiftskirche mit neuem Kupferblech gedeckt werden musste, wurde die alte Dachabdeckung von der Bauhütte zu Turmhähnen und kunsthandwerklichen Erinnerungsstücken verarbeitet. Diese fanden reißenden Absatz. Vom Erlös konnte die Bauhütte mehrere Glocken für das Glockenmuseum stiften.
Erfahren Sie mehr zur Bauhütte der Herrenberger Stiftskirche: Bauhütte Stiftskirche Herrenberg
SPENDENKONTO
Kreissparkasse Böblingen
IBAN: DE50603501300001035500
Der Ausbau des Herrenberger Stiftskirchenturms zu einem Glockenmuseum, also die praktische Umsetzung der Idee des Herrenberger Dekans Dieter Eisenhardt, ist im Wesentlichen der Bauhütte zu verdanken.
Ein funktionales Glockenmuseum ist auch ein technisches Museum. Seine Einrichtung erfordert also technischen Sachverstand. Wie ist die Statik des Turms und des Gebälks zu beurteilen? Wie kann eine tonnenschwere Glocke in den Turm gehoben werden? Wie muss ein Glockenstuhl konstruiert sein, der starke Fliehkräfte aushalten kann? Wie muss die Glocke an ihrem Joch aufgehängt sein, damit ein idealer Klang entsteht? Wie muss der Klöppel beschaffen sein? Wie muss der Läutemotor eingestellt werden? Wie muss eine Glocke gewartet werden? Wie ist der Schaltschrank einzurichten, von dem aus Uhrenschlag und Geläut elektronisch gesteuert werden? Welche Beleuchtung brauchen die beweglichen Museumsobjekte? Alle diese Probleme müssen von Spezialisten gelöst werden. Zum Auf- und Ausbau des Glockenmuseums mussten also zunächst entsprechende Fachleute hinzugezogen werden.
Aber von außen zugezogene Fachleute allein hätten das Projekt Glockenmuseum nicht gelingen lassen können. Ausbau und Ausgestaltung des Turms, Aufstellung und Wartung historischer Glocken erfordern ständige Planung und Pflege durch ein engagiertes Team vor Ort. Wenn im Mittelalter große Kirchenbauten projektiert waren, bildete sich eine so genannte „Bauhütte“, eine Gruppe von verschiedenen Handwerkern und Bauleuten siedelte sich bei der Kirche an und arbeitete über Jahrzehnte an einem solchen Projekt. Eine professionelle Bauhütte wie die am Kölner Dom konnte sich Herrenberg natürlich nicht leisten. Aber es fanden sich sehr geschickte und engagierte Fachleute, die bereit waren, in ihrer Freizeit als ehrenamtliche Mitarbeiter für die Kirche zu arbeiten. Sie gründeten im Jahr 1993 die Bauhütte Stiftskirche Herrenberg als Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde. Im Untergeschoss des Dekanats und im Turm der Stiftskirche richtete sich die Bauhütte professionelle Werkstätten ein. In allen bau- und glockentechnischen Fragen sammelte sich dort ein erheblicher Sachverstand an, der der Herrenberger Stiftskirche als Ganzem und dem Glockenmuseum im Besonderen vielseitige Dienste leistete.
Einbringen einer Glocke
Bauhütte im Mittelalter
Turmhähne
Die Mitglieder der Bauhütte lernten – vor allem wenn sie selbst in irgendeiner Weise technisch vorgebildet waren – schnell dazu. Sie wurden Spezialisten für das Glockenwesen. Viele anspruchsvolle Arbeiten kann die Bauhütte heute alleine ausführen. Ohne die Bauhütte wäre das aufwändige Projekt Glockenmuseum technisch und finanziell überhaupt nicht machbar gewesen.
Die Bauhütte leistete dem Projekt Glockenmuseum noch eine zweite bedeutende finanzielle Hilfe: Als das Zwiebeldach der Herrenberger Stiftskirche mit neuem Kupferblech gedeckt werden musste, wurde die alte Dachabdeckung von der Bauhütte zu Turmhähnen und kunsthandwerklichen Erinnerungsstücken verarbeitet. Diese fanden reißenden Absatz. Vom Erlös konnte die Bauhütte mehrere Glocken für das Glockenmuseum stiften.
Erfahren Sie mehr zur Bauhütte der Herrenberger Stiftskirche: Bauhütte Stiftskirche Herrenberg
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