Mittagsglocke
Primglocke
Schiedglocke
Dominika – Sonntagsglocke
Feuerglocke
Das große Herrenberger Geläut bietet die Möglichkeit, jeder Glocke eine besondere Funktion zuzuweisen und so die vielfältigen Aufgaben, die Glocken traditionellerweise haben, jeweils in einer einzelnen Glocke darzustellen. Auf dem zugehörigen Museumsschild wird dann diese Funktion der Glocke mit einem Bild veranschaulicht. So illustriert z. B. das Gemälde von Theodor Schüz „Mittagsgebet bei der Ernte“, dass das 12-Uhr-Läuten die Menschen zum Gebet für den Frieden aufruft.
Theodor Schüz: Mittagsgebet bei der Ernte
Aufgaben der Kirchenglocken früher und heute
Bereits im 6. Jahrhundert, also zu Beginn des Mittelalters, wurde die Glocke zu einem Rufinstrument der Kirche. Verbreiter der Glocken wie des Christentums überhaupt waren in erster Linie die Klöster. Benedikt von Nursia schreibt den Mönchen gemäß Psalm 119 täglich acht Gebetszeiten vor und zwar am Tage sieben (nach Vers 164: „Ich lobe dich des Tages siebenmal um deiner gerechten Ordnung willen“) und in der Nacht eine (nach Vers 62: „Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken“). Durch ein Zeichen, in der Regel eine weithin hörbare Glocke, sollen die Mönche zusammengerufen werden.
Diese klösterliche Tradition übernahm teilweise auch die Reformation und entwickelte sie in evangelischer Weise weiter; so auch hier in Herrenberg, wo die Primglocke den Tagesbeginn markiert. An die Kreuzigung erinnert um 11 Uhr die Kreuzglocke, während die Mittagsglocke die Bitte um den inneren und äußeren Frieden um 12 Uhr begleitet. Die Kreuz- und die Schiedglocke mahnen um 15 Uhr an den Kreuzestod Jesu und an die verstorbenen Gemeindeglieder. Der Grablegung Jesu, verbunden mit der Bitte um einen seligen Tod, gedenkt schließlich um 18 Uhr die Betglocke.
Daneben gibt es in Herrenberg auch vielfältige andere Läutezeichen, die in der Regel durch den Namen der jeweiligen Glocke angezeigt werden, z. B. Taufglocke, Segensglocke, Zeichenglocke und Vaterunserglocke.
Schließlich eröffnet und beschließt die Dominika die Sonn- und Feiertage, während diese Aufgaben bei herausgehobenen Festtagen der Gloriosa zufallen. Auch weltliche Ämter hatten sich im Spätmittelalter und der Neuzeit für die Glocken herausgebildet. An diese erinnern in Herrenberg heute noch die Armsünderglocke, die Schlagglocke, die Ratsglocke, die Feuerglocke und die Markt- bzw. Wachtglocke.
Zusätzlich zur Ruf-, Erinnerungs- oder Mahnfunktion einer Einzelglocke erhielten die Geläute ab dem Ende des Mittelalter allmählich regelrechte Botschaftsfunktionen, denn die reich gewordenen Städte begnügten sich nicht mehr nur mit einer oder zwei Glocken pro Kirche. Vielmehr sollten die Glocken wirklich zu einem Sprachrohr Gottes werden gemäß Psalm 28 V. 4: „Die Stimme des Herrn ruft mit Macht, die Stimme Gottes schallt in Pracht.“ Diese Botschaftsfunktionen sind in einer Läuteordnung zusammengefasst.
Das große Herrenberger Geläut bietet die Möglichkeit, jeder Glocke eine besondere Funktion zuzuweisen und so die vielfältigen Aufgaben, die Glocken traditionellerweise haben, jeweils in einer einzelnen Glocke darzustellen. Auf dem zugehörigen Museumsschild wird dann diese Funktion der Glocke mit einem Bild veranschaulicht. So illustriert z. B. das Gemälde von Theodor Schüz „Mittagsgebet bei der Ernte“, dass das 12-Uhr-Läuten die Menschen zum Gebet für den Frieden aufruft.
Theodor Schüz: Mittagsgebet bei der Ernte
Aufgaben der Kirchenglocken früher und heute
Bereits im 6. Jahrhundert, also zu Beginn des Mittelalters, wurde die Glocke zu einem Rufinstrument der Kirche. Verbreiter der Glocken wie des Christentums überhaupt waren in erster Linie die Klöster. Benedikt von Nursia schreibt den Mönchen gemäß Psalm 119 täglich acht Gebetszeiten vor und zwar am Tage sieben (nach Vers 164: „Ich lobe dich des Tages siebenmal um deiner gerechten Ordnung willen“) und in der Nacht eine (nach Vers 62: „Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken“). Durch ein Zeichen, in der Regel eine weithin hörbare Glocke, sollen die Mönche zusammengerufen werden.
Diese klösterliche Tradition übernahm teilweise auch die Reformation und entwickelte sie in evangelischer Weise weiter; so auch hier in Herrenberg, wo die Primglocke den Tagesbeginn markiert. An die Kreuzigung erinnert um 11 Uhr die Kreuzglocke, während die Mittagsglocke die Bitte um den inneren und äußeren Frieden um 12 Uhr begleitet. Die Kreuz- und die Schiedglocke mahnen um 15 Uhr an den Kreuzestod Jesu und an die verstorbenen Gemeindeglieder. Der Grablegung Jesu, verbunden mit der Bitte um einen seligen Tod, gedenkt schließlich um 18 Uhr die Betglocke.
Daneben gibt es in Herrenberg auch vielfältige andere Läutezeichen, die in der Regel durch den Namen der jeweiligen Glocke angezeigt werden, z. B. Taufglocke, Segensglocke, Zeichenglocke und Vaterunserglocke.
Schließlich eröffnet und beschließt die Dominika die Sonn- und Feiertage, während diese Aufgaben bei herausgehobenen Festtagen der Gloriosa zufallen. Auch weltliche Ämter hatten sich im Spätmittelalter und der Neuzeit für die Glocken herausgebildet. An diese erinnern in Herrenberg heute noch die Armsünderglocke, die Schlagglocke, die Ratsglocke, die Feuerglocke und die Markt- bzw. Wachtglocke.
Zusätzlich zur Ruf-, Erinnerungs- oder Mahnfunktion einer Einzelglocke erhielten die Geläute ab dem Ende des Mittelalter allmählich regelrechte Botschaftsfunktionen, denn die reich gewordenen Städte begnügten sich nicht mehr nur mit einer oder zwei Glocken pro Kirche. Vielmehr sollten die Glocken wirklich zu einem Sprachrohr Gottes werden gemäß Psalm 28 V. 4: „Die Stimme des Herrn ruft mit Macht, die Stimme Gottes schallt in Pracht.“ Diese Botschaftsfunktionen sind in einer Läuteordnung zusammengefasst.
Mittagsglocke
Primglocke
Schiedglocke
Dominika – Sonntagsglocke
Feuerglocke